Nach 14 Jahren Wettkampfabstinenz war der Satz „Oh – Ute Mückel Team“, derjenige der mir im Vorstartbereich des 3MUC Volkstriathlon am 10. August 2024 zugerufen wurde. „Ich bin zwar nicht im Team, aber ich habe 2011 bei Ute das Schwimmen gelernt“, so wurde der Satz noch ergänzt. 🙂 Es hat sich also wirklich nichts geändert.
Aber wie kam es überhaupt dazu?
Die ganze Geschichte zu erzählen, würde den Rahmen dieses kurzen Berichtes sprengen ist auch nicht erheblich, aber ich habe mich in den letzten Jahren viel neben Beruf und Selbstständigkeit um andere, insbesondere um meine Kinder gekümmert und festgestellt das ich mich und meine Bedürfnisse immer hintenangestellt habe. Dieses Jahr habe ich es dann endlich mal wieder geschafft kontinuierlich Krafttraining zu machen, und konnte mir so das bessere Körpergefühl wieder mal spüren. Ich wollte das Training noch ein wenig steigern und auch den Ausdauerbereich mitnehmen, mir war aber klar, dass das ohne Ziel nicht funktionieren würde. So suchte ich in der Nähe noch einen nicht ausgebuchten Triathlonwettkampf. Den habe ich mit dem 3MUC Triathlon an der Ruderregattastrecke in Oberschleißheim bei München tatsächlich noch gefunden. Also angemeldet und so war Idee geboren, mit sechs Wochen Vorbereitungszeit und Training für Kraft und Ausdauer das beste rauszuholen.
Ich war sehr schnell wieder drin in der Lust und der Freude an der Planung, der Durchführung der Trainingseinheiten und der Auswertung. Es war wirklich ein spannendes Experiment mit der Menge und den Intensitäten der verschiedenen Trainingseinheiten. Ich habe einiges Neues gelernt – konnte aber auch viel auf meinen Erfahrungsschatz aus meiner aktiven Zeit von 2001 bis 2010 sowie meiner Co-Coaching Zeit bis 2016, zurückgreifen. Kurzum – das hat Spaß gemacht. Mein Plan mit Belastung, Entlastung und Tapering schien gut aufzugehen und dennoch nahm ich mir vor das Rennen konservativ anzugehen. Der Plan war beim Schwimmen schnell in meinen Rythmus zu kommen und unter 2 min/100m zu bleiben, die ersten zwei von vier Radrunden auf jeden Fall zw. 170 und 190 Watt, also unterhalb meiner FTP zu bleiben und beim Laufen schnell in einen guten Rythmus zu kommen und wenn dann noch Körner übrig sind – all out zu gehen. Beim Schwimmen machte ich schon den ersten taktischen Fehler und habe mich nicht weit vorne eingeordnet, so dass ich beim Rolling Start mich inmitten vieler Brustschwimmer wiedergefunden habe. Ich habe da meine Leistungsfähigkeit ziemlich unterschätzt.
Ich bin aber gut durchgekommen. Der Wechsel aufs Rad klappte gut, war aber sehr ungewohnt, weil ich diesen Teil (Schwimmen auf Rad) nicht trainiert hatte. So brauchte ich fast eine Runde, um den Puls ein wenig zu regulieren. Aber es rollte und der Tacho zeigte bei geplanter Leistung gute 35 km/h an. Da war ich überrascht das Radfahren immer meine schlechteste Disziplin war. Sollte es so bleiben wäre ich sehr zufrieden. Es blieb so und ich konnte tatsächlich nach 20 km mit einem Schnitt von über 35 km/h zum Laufen wechseln. Auch dieser Wechsel klappte mit Hilfe Mentaltraining extrem gut. Und nachdem es jetzt schon knapp 30 Grad hatte war es wie gegen eine Wand zu laufen und meine Limitierung kam durch die Hitze und die Sauerstoffaufnahme. Muskulär ging es mir gut aber es ging nicht schneller. Am Ende des Tages kam ich mit 1:08 h und somit 7 Minuten schneller als ich mir ungefähr ausgerechnet hatte auch noch als 4. in der AK M50 (Gesamt 54. Platz) ins Ziel und bin damit wirklich sehr zufrieden.
Ob ich wieder so richtig ins Geschehen einsteige, wäre jetzt die Frage – ehrlich gesagt ich weiß es noch nicht aber ein tolles Gefühl sich mal wieder so zu spüren war es schon.
In diesem Sinne hoffe ich alle Leser damit motivieren zu können auch nach langen Pausen wieder mal was zu machen.
Alex