Nach 2023 in Frankfurt am Main wollte ich mal wieder einen Solo-Marathon laufen und sehen, was ohne Schwimmen und Radfahren im Vorfeld möglich ist. Daher hatte ich mich dieses Jahr für den Frühjahrs-Marathon in Hannover angemeldet. Dies ist sozusagen mein Heim-Rennen und ich wollte meine persönliche Bestzeit angreifen. Die Strecke in Hannover ist sehr flach und ideal für schnelle Läufe. Zielvorgabe war für mich 3:15:00. Bei einem guten Tag wäre vielleicht auch etwas mehr drin.

Die Wetterprognose für den Sonntag war auch ziemlich optimal für einen Marathon; Sonne, kaum Wind, nur die Temperaturen waren zum Start um 10:00 Uhr mit 3 Grad doch etwas kühl (ich bin leider eher eine Frostbeule und mag es etwas wärmer), stiegen im Lauf des Vormittags dann aber auf 8-9 Grad an. Für das Rennen war dies dann ziemlich perfekt. 

Mein Plan war, dass ich mich an die Pace-Maker für die Zielzeit 3:15:00 hänge und ein kontrolliertes Rennen bestreiten werde. Das habe ich auch etwa die ersten 8-10 Kilometer gemacht, da aber auch schon gemerkt, dass ich an diesem Tag gute Beine habe. Ich musste mich in dieser Phase stark dazu zwingen die Pace zu kontrollieren und nicht zu früh in ein höheres Risiko zu gehen. Im Laufe der nächsten Kilometer habe ich mich, eigentlich etwas ungewollt, dann doch Sekunden um Sekunden von den Pace-Makern verabschiedet.  

Bei der Halbmarathon-Durchgangszeit lag ich auf Kurs 3:10:00 / 3:11:00 und hatte immer noch gute Beine. Das Schöne war, dass ich ab Kilometer 18 Enrico aus Kassel an meiner Seite hatte. Wir sind dann mit kontrolliertem Risiko bis Kilometer 37 synchron Schulter an Schulter im gleichen Tempo gelaufen und haben viele Läufer auf der zweiten Hälfte eingesammelt. Im Ziel haben wir beide festgestellt, dass wir eigentlich die ganze Zeit etwas schneller gelaufen sind, als es für jeden von uns der eigentliche Plan war. Das war es aber wert und hat sehr gut funktioniert und sich am Ende ausgezahlt. Danke Enrico! 

Bis Kilometer 36/37 lief das Rennen für mich ohne nennenswerte Probleme. Bis dahin lag ich immer noch auf Kurs deutlich unter meiner vorgenommenen Zielzeit. Dann konnte ich die Pace leider nicht mehr ganz halten, allerdings ohne vollständig einzubrechen und lief immer noch mit 4:40-4:45 den Kilometer. Am Ende kam ein Kilometerschnitt von 4:33 heraus und ich war nach 3:12:06 im Ziel; Platz 74 in AK45. 

Für mich ein ziemlich optimaler Marathonlauf mit einer Verbesserung meiner persönlichen Bestzeit um 9 Minuten! Für schnelle Marathonzeiten und eine richtig schöne Sightseeing-Tour durch die Stadt kann ich die Strecke in Hannover nur empfehlen.