IRONMAN Nizza - Das Hitzerennen!

Meine 24. Langdistanz hielt beim Ironman in Nizza einige Überraschungen bereit. Ich hatte mich auf ein Rennen mit warmen Temperaturen und einer tollen Radstrecke mit vielen Höhenmetern gefreut, da ich schon drei Mal in Nizza gestartet war.

Während der Wettkampfbesprechung im wunderschönen Phoenix-Park bei bestem Essen bekamen wir Teilnehmer dann schlechte Nachrichten: wegen der Gluthitze und sehr schlechter Luftbedingungen fielen die Sideevents wie der Girls-Run und der Kids-Triathlon komplett aus, für den Ironman wurde die Radstrecke von 180 auf 152km und die Laufstrecke auf 30km verkürzt. Wenig Begeisterung bei den Teilnehmern, aber die Stadt Nizza hatte es wohl angeordnet, andere Sportveranstaltungen in Frankreich waren komplett abgesagt worden, einige Schulen blieben geschlossen und klimatisierte Räume vorgehalten für Personen mit angegriffener Gesundheit.

Am Raceday um 6.30 Uhr ging es ins Wasser, zuerst die Profis ohne Neo, dann mit dem Rolling Start nach und nach die Agegrouper mit Neo, was mich zunächst wunderte, aber es gab recht kalte Unterströmungen!

Nach gewohnt langsamer Schwimmzeit von 1:27:42 Std. ging es dann endlich auf die Radstrecke. Die Vorfreude war nur von kurzer Dauer – starkes Schleifen des Hinterrades lies mich nach wenigen Metern das erste Mal anhalten. Durch Lösen und wieder Festklemmen Laufrades liess sich die Störung nicht beheben, so dass ich schliesslich die rückwärtige Bremse öffnete, damit ich wenigstens etwas voran kam, das Schleifen war immer noch vorhanden. Mindestens 20x stieg ich ab und versuchte zu „basteln“.

Meine Verpflegung habe ich in Form von gelösten Gels in einer Radflasche dabei, da ich viele Dinge nicht vertrage. In der Lenkerflasche Wasser, dann braucht man nur noch Wasser von der Streckenverpflegung zum Nachfüllen und bei Hitze einige Salzkapseln.

Durch mein sehr langsames Vorankommen fand ich mich bald am Ende des Radlerfeldes wieder, und oh Schreck – an den Verpflegungsstellen gab es kein Wasser mehr! Das hatten sich die Athleten vor mir wegen der Hitze in Massen über den Kopf geschüttet. Es gab fast gar nichts zu trinken mehr, so nahm ich notgedrungen eine Flasche Iso, trank durstig davon – und landete prompt wenig später im Gebüsch wegen Unverträglichkeit. In einem Ort gab es einen Brunnen, an dem viele Radler sich kühlten. Ich nahm das gechlorte Wasser zum Trinken, habe ich überlebt. Auf dem Col d‘Écre, dem höchsten Punkt der Radstrecke, gab mir eine Streckenhelferin netterweise Wasser aus ihrem eigenem Vorrat. Irgendwann bin ich dann bergab „geschlichen“ – ich traute meinem Fahrrad nicht…..nach sagenhaften 7:52:32 Stunden war ich dann in der Wechselzone – unglaublich frustriert.

Laufen ging zuerst gut, bis ich ein Gel zu mir nahm aus dem Gefühl heraus, dass ich auf dem Rad ja fast nichts zugeführt hatte. Nach etwas Gehen ging es dem Magen besser und mit Cola und Abkühlen unter den zahlreichen Duschen konnte ich Kilometer für Kilometer abspulen. Die Laune wurde besser, auch durch die super Volontiers, die richtig Party machten und uns gut versorgten. Nach zwei Runden bekam ich vom besten Supporter der Welt, meinem Mann, den Hinweis, dass ich noch Altersklassenerste werden kann, wenn ich die letzte Runde flott laufen kann. Die Antwort war nicht sehr freundlich, glaube ich. Aber ich legte noch zu und beendete das Rennen mit einer Laufzeit von 3:37:31 Std. und einer Gesamtzeit von 13:19:41 Std. auf dem 1. Platz der AK 65-69.

Auflösung des rätselhaften Radschadens am nächsten Tag: das Rad muss vom Rack gefallen sein nach der Radabgabe, der Bremshebel war kaputt und stellte sich nicht mehr zurück!

Wir flogen erst am darauffolgenden Freitag zurück, genossen noch die Cote d‘Azur und die Wärme.

Deutlich kühler beim ITU Hamburg Wasser World Triathlon...

Am Sonntag, nur 1 Woche nach dem IM, war dann Start beim ITU Hamburg Triathlon über die olympische Distanz. Leider hatte sich für mich die Aussentemperatur halbiert. Das war sehr gewöhnungsbedürftig. Nach dem Schwimmen in der Alster bei 18,5 Grad in 0:33:18 Std. zog ich mir in der Wechselzone Armlinge und Weste mit klammen Fingern an – das dauerte. Das Radfahren war bei kaltem Wind, aber ohne grössere Regenschauer in 1:18:40 Std. mit meinem eilig reparierten Rad vorbei. Die Laufstrecke hatte wieder viele Zuschauer, für die 10km brauchte ich 0:54:13 Std. im Wohlfühltempo. Der Zieleinlauf war wie immer in Hamburg absolut stimmungsvoll. Für das gesamte Rennen mit der längsten Wechselzone der Welt auf dem Ballindamm brauchte ich 2:59:12 Stunden und konnte damit auch hier die Altersklasse Senioren 6 gewinnen.

Schön war auch, ein paar „Mückeltriathleten“ zu sehen, mit Daniela konnte ich im Ziel noch ein paar Worte wechseln.