Wolfgang war erfolgreich beim IRONMAN 5i50 Maastricht

Am letzten Wochenende im Juli fand der IRONMAN 5i50 Masstricht statt. Als Triathlon geplant, aber aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tagen als Duathlon ausgetragen.

Am Donnerstag kam die erste Mitteilung, dass eine Schwimmabsage geprüft und um 17 Uhr entschieden würde. Kurz nach 17 Uhr kam dann die Absage, da die Strömungsgeschwindigkeit in der Maas zu hoch war. Stattdessen wurde dann zuerst 2,5 km gelaufen.

Wir (meine Frau Marion und ich) sind dann morgens um 5:30 Uhr losgefahren und waren um 7 Uhr in Maastricht. Haben dann auch direkt ein Parkhaus in Nähe der Registrierung gefunden. Dort haben wir Huib van Engelen mit Familie getroffen.

Nach dem Einchecken gab es eine Schrecksekunde, ich hatte kein Startnummernband mitgenommen. Zum Glück haben uns Deutsche mit 2 Sicherheitsnadeln ausgeholfen. War eben das erste Rennen nach 2 Jahren und da vergisst man so manches.

Aus dem Training wusste ich meine max. HF sollte nicht über 140bpm kommen. So bei 137bmp müsste ich die Reißleine ziehen. Nach gut einem KM, beim ersten Lauf, hatte ich schon 137bpm erreicht und habe deshalb das Tempo gedrosselt. Der erste KM war allerdings für meine momentane Form mit 5:17 min schon richtig schnell. Beim Blick auf die HF beim Radfahren zeigte mir meine Uhr auch schon 135bpm an. Da wurde mir schon etwas mulmig. Aber es hat sich auch wieder beruhigt. An einer schönen Steigung (die gibt es auch in Holland) wieder ein Schreck HF 140. Wieder etwas ruhiger gefahren. Beim Radtraining komme ich vielleicht mal kurzfristig über 130. Die Radstrecke war wirklich nicht einfach. Es wehte teilweise starker böiger Wind und so viele Kurven bin ich noch bei keinem anderen Rennen gefahren. Das drückte natürlich auf die Zeit. Aber ich bin immer nach dem Motto Sicherheit geht vor gefahren. Daher auch nur ein Schnitt von 27 km/h. Beim zweiten Lauf schon nach 300m HF 135bpm. Aber ich hatte gute Beine und lief den 1. Km wieder in 5:20 min. und wurde danach auch nicht viel langsamer. Der Puls bewegte sich aber schon im Bereich 137/138bpm. Auf dem letzten KM dann bei 140. Ist schon ein blödes Gefühl noch zulegen zu können, aber nicht zu dürfen. Mit einem Lauftempo von 5:33 min7km war ich allerdings hoch zufrieden und hätte nie mit einer 55er Zeit gerechnet.

Ursprünglich waren in meiner AK 3 Teilnehmer gemeldet. Im Ziel wurden jedoch nur 2 angezeigt. Ich war mit einem Vorsprung von 13 Minuten vorne und sehr zufrieden mit meinem Ergebnis.

Liebe Grüße Wolfgang


Tracey und Uta mit viel Spaß beim Kraichgauman 2020

Noch einmal Wettkampfluft schnuppern beim Kraichgauman Crossduathlon 2020 (7 – 25 -3,5), bevor die Off-Season eingeläutet wird.

Bei 8° C und Regen standen Tracey und Uta am Samstag, 26. September in Östringen an der Startlinie des Kraichgaumans. Bevor sich die Beiden fragen konnten, ob ein Start unter diesen Wetterbedingungen vernünftig ist, ging es auch schon los. Alle 5 Sekunden wurden 4 Sportler auf die Strecke geschickt, damit war gewährleistet dass die Abstände eingehalten werden konnten. Das Starterfeld war extrem stark und alle waren sehr motiviert an diesem Tag ihr Bestes zu zeigen.

Tracey und Uta haben sich erfolgreich über die anspruchsvolle Lauf- und Radstrecke gekämpft und wurden mit tollen Platzierungen belohnt.

Uta                  2:04:53            1. Platz            AK                      6.Platz Frauen Gesamt

Tracey             2:23:27            5. Platz            AK                   14. Platz Frauen Gesamt

Für Tracey war es der erste Duathlon und wie man sehen kann hatte sie viel Spaß auf der Strecke. Bedingt durch die Hygienemaßnahmen konnten das Beseitigen der Matschspuren und das Aufwärmen unter der Dusche erst zu Hause stattfinden.


Schon vor Corona hatte ich mich entschieden meinen 70. Geburtstag in Hamburg zu feiern. Musste also nur noch ein Lauf für den 13.9. gefunden werden. Aber das ist in der Sportstadt Hamburg kein großes Problem. Gefunden habe ich dann für diesen Tag den Airport-Race mit einer Streckenlänge von 10 Meilen/16,1 KM. Dann kam  Corona und die Ausrichtung rückte in weite Ferne. Aber vor wenigen Wochen kam dann das ok für die Veranstaltung mit diversen Auflagen. Erste Änderung war eine Streckung der Veranstaltung über 2 Tage (Samstagnachmittag und Sonntagmorgen). Startzeiten konnte man sich in Stundenblöcken aussuchen. Ich habe mich dann für das letzte Zeitfenster am Sonntag von 12-13 Uhr entschieden.

Am Veranstaltungsort musste man sich vor Betreten Sportanlage des Lufthansa Sportvereins erst einmal registrieren lassen. Dann ging es weiter zur Abholung der Startunterlagen. Alle Wege auf der Anlage waren mit Pfeilen als Einbahnweg markiert. Nächster Schritt war dann die Abgabe der Kleiderbeutel. Jeder bekam einen Aufkleber für die Abholung. Dann etwas aufwärmen und in die Warteschlange für den Start einreihen. Alle 20 Sekunden wurde ein Läufer/Läuferin auf den Weg geschickt. Dann ging es einmal rund um den Hamburger Flughafen. Der erste Teil auf gut asphaltierter Straße. Danach wechselten Wald, Schotter und Straße sich ab. Meine eigene Zeitvorgabe für die leicht verkürzte Strecke war unter 1.20 Std.. Wegen des langen Wettkampfzeitraums war es nicht möglich, die gesamte Strecke Ampel-/Kreuzungsfrei zu sperren. Natürlich hat der Veranstalter auf Beachtung der roten Ampel hingewiesen. Aber wer bleibt schon während eines Wettkampfs an einer roten Fußgängerampel stehen, wenn kein Auto zu sehen ist. Trotz der teilweise nicht optimalen Strecke kam eine Zeit von 1.19.50 Std. und der Sieg in der AK M70 heraus. Im Ziel konnte man sich seine Medaille und die Zielverpflegung kontaktlos wegnehmen. Kleiderbeutel wieder abholen und über den Einweg zurück zum Ausgang und wieder auschecken. Auf eine Siegerehrung wurde es den bekannten Gründen verzichtet.

Fazit: Man kann auch in Coronazeiten problemlos aber mit größerem Aufwand eine Sportveranstaltung unter Beachtung aller Hygienevorschriften durchführen. Ein großes Lob hier an den Veranstalter BMS Laufgesellschaft Hamburg. Zu erwähnen ist hier auch die Disziplin der Athleten/Athletinnen. Diese haben den Mund- und Nasenschutz auf der gesamten Anlage beachtet. Da unterscheiden sich Sportler und Partygänger.

Sportliche Grüße
Wolfgang

meine-sportfotos.de Foto (c) Michael Burmester

Tracey, Mareen und Uta beim Knappenman 2020

Der Knappenman 2020 war ein voller Erfolg!

Mareen (1426)          1. Platz Frauen Gesamt

Uta (1421)                 1. Platz AK

Tracey (1422)            7. Platz AK

Gerade mal zwei Wochen nach ihrem erfolgreichen Start beim Race Around Austria konnte sich Uta mit einer starken Radleistung den Sieg in ihrer AK sichern. Auch Tracey hat sich erfolgreich auf der Mitteldistanz geschlagen und konnte sich in einem starken Starterfeld mit einer Zeit von 5:22:27 einen tollen 7. Platz erkämpfen. Mareen wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich den Gesamtsieg bei den Frauen.

Nach einem durchwachsenen Schwimmen, was bei wenigen Male Wassertesten vor dem Wettkampf fast zu erwarten war, konnten Tracey und Uta ihre Rad- und Laufstärke ausspielen.

Das Highlight für die Beiden an diesem besonderen Tag, war einmal mit Mareen in einer Gruppe zu starten.


Wolfgangs Erfahrungen der letzten Wochen

Es war der 29.2.2020, ich bekam morgens per Mail die Mitteilung über die Absage des ITU Triathlon in Abu Dhabi. Zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend unbedarft,  haben wir aber die Reise nach Abu Dhabi am 4. April. angetreten. Der Flieger war nicht ausgebucht. So hatten wir eine 3er Reihe für uns. Gleiches auf dem Rückflug. Vor Ort war es noch wie immer, lediglich im Hotel waren erkennbar die Hygienemaßnahmen verstärkt worden. Das Hotel war zu diesem Zeitpunkt nur teilweise belegt, so dass im Restaurant und am Pool war ausreichend Platz.

Nach der Rückkehr wurde es dann in Deutschland ernst. Zum Glück war bei uns Sport im Freien erlaubt. Gutes Wetter machten Rad- und Lauftraining gut möglich, lediglich die Schwimmbäder und Fitnessstudios wurden geschlossen.

Das Schwimmen

Die letzten Einheiten: 10 mal im Pool in Abu Dhabi. Dann erster Versuch Ende Mai im Grugabad Essen. Gutes Wetter und viel Betrieb. 4 von 10 Bahnen waren für den Ein- und Ausstieg gesperrt und das Schwimmen nur mit Überholverbot möglich. Keine Aufteilung nach Freizeitschwimmern und sportlichen Schwimmern. Also habe ich  lieber wieder meine Sachen eingepackt und verzichtet. Eine gute Woche später wurde es dann besser, es war nur noch jeweils eine Bahn für den Ein- und Ausstieg gesperrt. Dafür 4 Bahnen für Schwimmer und das Überholen war inzwischen auch möglich. Man musste sich erst einmal wieder an das Wasser gewöhnen.

Jetzt habe ich noch eine Alternative gefunden. Das Bad in Mülheim an der Ruhr hat von 7 Uhr bis 9:30 Uhr für die Frühschwimmer geöffnet. Um 9:30 Uhr wird das Bad für die Desinfektionsmaßnahmen geschlossen, bevor es um 10 Uhr wieder öffnet. Ich komme also kurz vor Kassenschluss und habe optimale Bedingungen. Maximal 3 Leute auf zwei Bahnen, so macht dass Spaß und das Schwimmgefühl kommt so langsam wieder.

Das Radfahren

Seit Mitte März wird wieder regelmäßiges draußen trainiert. Der Umfang allerdings meist im Bereich von 65 – 70 km pro Einheit, aber es sind auch mal 40 km Vollgas dabei. Hier fehlen leider die Fahrten der abgesagten RTF´s. Ohne Perspektive auf einen Wettkampf, fehlte für die längeren Strecken schon die Motivation. Trotzdem war der April 2020 einer der besten Monate im Frühjahr. Im Mai kam ich allerdings wegen des abgesagten Camps auf Mallorca nicht auf meinen gewohnten Umfang.

Das Laufen

Mangels Alternativen, bin ich neben dem Radfahren, zu meiner Kernkompetenz, dem Laufen, zurückgekehrt. Den Umfang habe ich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesteigert. Am 6. Juni habe ich am  Everstener Solo  Brunnenlauf über 10 km teilgenommen. Ich konnte meine guten Trainingsleistungen mit 51:54 Minuten und dem 1. Platz in AK M70 bestätigen. Am 18. Juni dann die HM-Distanz des IM 70.3 Duisburg im Training absolviert. Ohne große Zeitambitionen war ich im 6er Schnitt unterwegs.

Mein Ausblick

Der IM 70.3 Duisburg wurde inzwischen auf den 4. Oktober verschoben. Ob der Wettkampf dann aber tatsächlich stattfinden kann, wird man sehen. Welche der angebotenen Optionen ich wähle, überlege ich mir in den nächsten Tagen. Auch der ITU Hamburg wurde auf den 5. September 2020 verschoben. Auch hier bin noch skeptisch was die Durchführung angeht. Meine Anfrage beim Veranstalter wegen des Hygienekonzept, wurde nur allgemein mit noch laufenden Verhandlungen und Planungen beantwortet. Wenn mich das Konzept nicht überzeugt, werde ich nicht antreten.

Mein neues Ziel für dieses Jahr ist der Marathon bei uns in Essen am 11.Oktober 2020. Dort will ich eine Zeit unter 4 Stunden erreichen.

Sportliche Grüße

Wolfgang


Alexs etwas anderer Saisonstart

Es sind verrückte Zeiten. Schwimmbäder geschlossen, die Trainingsgruppe für die langen gemeinsamen Radausfahrten bzw. Laufeinheiten darf sich nicht mehr treffen und viele der Wettkämpfe sind abgesagt. Auch wenn das Triathleten Herz ein bisschen weint  und es schade ist, dieses Jahr nicht auf Mallorca trainieren zu können, müssen wir uns trotzdem glücklich schätzen und dankbar sein.

Immerhin dürfen wir noch raus gehen und draußen trainieren.

Und wenn wir mal ehrlich sind. Machen wir den Sport nur wegen des Wettkampfes?

NEIN!?

JA?!

Vielleicht ein bisschen?

Sind wir ehrlich. Ja, wir machen den Sport weil wir ihn lieben. Wir spüren wie wir täglich besser werden und unsere müden Muskeln und der „kaputte“ Körper sich am Abend einfach grandios anfühlen. Wir machen Triathlon nicht um am Montag den Arbeitskollegen nach dem Rennen erzählen zu können, bei welchem Wettkampf man dieses Wochenende über die Ziellinie gelaufen ist. Wir machen es, weil wir die drei Sportarten lieben.

Allerdings ist der Wettkampf das, was uns antreibt im Winter hart zu arbeiten und im Sommer von der Grillfeier früher nach Hause zu gehen. Nur damit man Sonntagmorgen aufstehen und mit voller Nervosität seine Wechselzone einrichten kann; den Neopren nach oben zieht, während über dem See die Sonne aufgeht; sich mit hundert anderen Athleten bis an die Wasserkante drängt, während die Umgebung mit motivierender Musik beschallt wird. Wenn man auf diesen einen Moment wartet, bei dem auf einmal alles ganz still wird und die surrende Anspannung nahezu greifbar in der Luft liegt um anschließend mit einem Startschuss auf einmal zerrissen wird. Ja, wir lieben auch die Wettkämpfe 😉

Aber was sind unsere aktuellen Möglichkeiten. Eine Möglichkeit habe ich am Wochenende ausprobiert: das Ironman Virtual Race. Ein virtuelles Rennerlebnis, das über drei Tage ausgetragen wird und bei welchem jeder für sich gegen die Zeit antreten kann. Dieses Mal war es ein Sprint Triathlon mit 1,5km Laufen, 20km Radfahren und zum Schluss einem 5km Lauf. Laut Regelwerk ist die Reihenfolge beliebig ausführbar und auch die Aufteilung der Tage sind dem Athleten überlassen. Ich aber wollte Wettkampfluft schnuppern und somit die Distanz in genau dieser Reihenfolge und ohne große Pausen durchführen.

Am Morgen richtetet ich mir meine Wechselzone ein: Rad auf die Rolle, Laptop mit Zwift verbunden, Ventilator aufgestellt und Schuhe vorbereitet.

Nach einem kurzen Aufwärmen ging es los – vor an die imaginäre Startlinie und ob man es glaubt oder nicht, ein bisschen Wettkampfnervosität stellte sich nun doch bei mir ein. Auch ohne Konkurrenz konnte ich mich richtig gut in Wettkampflaune versetzen. Um 8:18 Uhr setzte ich mir selbst den Startschuss und es war einfach der Hammer.

Allerdings habe ich nach dem ersten Kilometer dann doch gemerkt, dass ich ein bisschen überzogen hatte. Pacing ist so nicht wirklich einfacher ohne Konkurrenz. Nach 5:40min stoppte für mich die Zeit für die ersten 1,5km, Mit einer Pace von 3:39 min/km und einem Durchschnittspuls von 183 Schlägen pro Minute. Der Körper war wach und nun ab aufs Rad. 20km – so lange, wie möglich, Vollgas. Leider gab es ein paar Differenzen zwischen der Zwift- und meiner Polar-Aufnahme, welche die essenzielle Messung für die Wertung ist. Immer wieder wurde ich frenetisch angefeuert in meiner kleinen unscheinbaren „Paincave“. Was sich wohl die Nachbarn dabei gedacht haben?! Nach 24 Zwift- und 20 Polar Kilometern stieg ich nach 37min vom Rad: 280 Watt Normalized Power und Durchschnittspuls von 179 Schlägen pro Minute. Laut Zwift wäre ich nach ca. 30min fertig gewesen, allerdings hing mein Polar ein bisschen hinterher. Anschließen ging es dann noch für 5km in die Laufschuhe. Ich war plötzlich wirklich müde und k.o.. Also noch kurz was trinken, kurz aufs Klo und los ging es. Wann hat man da denn schon mal Zeit bei einer Sprintdistanz für solch essenzielle Dinge des Lebens? Die Pace beim zweiten Lauf war um einiges niedriger, der Puls nicht und so befand  ich mich nach 22min auf die Zielgerade des Ironman VR3. Was für ein Gefühl. Ich reiße die Arme nach oben und freue mich im Ziel angekommen zu sein. Meine Frau, die mich auf dem Rad begleitet hatte, schaut mich erst komisch an, lacht dann und freut sich, dass ich so einen Spaß bei dem Rennen hatte. Anschließend gingen wir gemütlich nach Hause und genossen ein leckeres Frühstück im Garten.

Fazit: Was für ein cooler Quatsch. Es macht riesig Spaß und doch ist es irgendwie so, dass etwas fehlt. Ich für meinen Teil werde mich bei dem nächsten virtuellen Rennen vielleicht wieder anmelden. Mal schauen. Aber auf die richtigen Wettkämpfe freue ich mich jetzt noch umso mehr.

Euer Alex


Heikes Krisenmodus und –strategie… wieder Bewegung statt Stillstand

Ich hatte mir die Saison 2020 auch anders vorgestellt. Bei mir war es allerdings nicht das Coronavirus, sondern ein Radunfall Mitte Januar, der alles schlagartig geändert hat. Bei dem Sturz habe ich mir eine Unterschenkelfraktur zugezogen, was bedeutete: Stillstand von einer Sekunde auf die andere, statt Bewegung. Schnell war mir klar, es wird lange dauern bis ich wieder wie gewohnt weitermachen kann. Jeder kann sich sicherlich vorstellen was das für mich bedeutete, schnell war mir klar ich will die Zeit nutzen um an meinen Schwächen zu arbeiten und gestärkt aus der Situation hervorzugehen. Die ersten Tage nach dem Sturz war ich ans Bett gefesselt und durch die starken Schmerzmittel war nicht an Bewegung zu denken. Einen Tag nach der OP habe ich dann zum ersten Mal seit dem Sturz, 9 Tagen war es jetzt her, wieder 1.000 Schritte gemacht.

Was für ein überwältigendes Gefühl!

Gemeinsam mit Ute haben wir dann überlegt, wie wir die nächsten Wochen und Monate gestalten. Ich wollte Struktur in meinen Tag bringen und musste alles neu organisieren. Da ich das Bein in den ersten Wochen nach der OP nicht belasten durfte, war Kreativität gefragt. Training der Rumpfmuskulatur im Sitzen, locker auf dem Ergometer kurbeln um die Beweglichkeit in den Gelenken wieder herzustellen, Gehübungen und Mobilisation.

Die ersten Schritte nach der OP

Eine Woche, nachdem die Fäden gezogen wurden, durfte ich auch wieder ins Wasser. Um das Bein durch die Drehung des Körpers beim Atmen nicht zu belasten, vorerst mit Pull Buoy und Schnorchel und die Arme nicht über Wasser bringen. Das hieß Hundepaddeln und Eisbärschwimmen in den nächsten Wochen. Ich hatte jetzt die Chance, mich auf meinen Unterwasserarmzug ohne Druck zu konzentrieren und ich habe sie genutzt. Mir hat es noch nie so viel Freude gemacht ins Wasser zu gehen. Es war wieder ein Stück „Freiheit“ und ich habe es genossen. Inzwischen ersetzt allerdings Trocken- und Zugseiltraining meine Einheiten im Pool, mir fehlt das Wasser.

Meine Gehübungen habe ich auch täglich und alleine gemacht, da ich schnell merkte, Ablenkung tut mir nicht gut. Alleine konnte ich mich auf die Punkte die wichtig waren, wie Fußaufsatz und sauber abrollen, fokussieren. Was am Anfang meine ganze Konzentration verlangte, klappt inzwischen schon fast wieder automatisch. Und ich konnte auch hier meinen Bewegungsablauf durch das bewusste Gehen verbessern, was mir sicherlich in Zukunft beim Laufen zugutekommen wird.

Das Radtraining habe ich inzwischen wieder auf die Rolle verlegt und statt locker zu kurbeln stehen schon wieder die ersten Inhalte im Trainingsplan. Letzten Samstag durfte ich mal wieder 90 Minuten Intervalle fahren, ich habe

mich selten so wohl beim Schwitzen auf der Rolle gefühlt. Und was das Beste ist, durch das intensive Athletiktraining in den letzten Wochen bin ich die ganze Zeit in Aeroposition gefahren. Das habe ich vorher auf der Rolle höchstens mal 10 Minuten ausgehalten.

Natürlich gab es in den letzten Wochen auch Tage, da ging es mir nicht schnell genug und ich war deprimiert. Aber Ute hat mir dann ziemlich schnell klar gemacht, dass ich mich über jeden noch so kleinen Fortschritt freuen kann und auch soll. Wie zum Beispiel das Treppen steigen oder heruntergehen, wow… es geht wieder!

Glaubt mir, die letzten 10 Wochen waren nicht immer einfach, ich habe auch oft an mir gezweifelt, aber Beharrlichkeit und gute Unterstützung zahlen sich aus.

So unglücklich die Situation nach meinem Sturz war, umso mehr, auch wenn es sich ein bisschen verrückt anhört, bin ich jetzt der Überzeugung das es mich langfristig nach vorne bringen wird.

Darum lasst den Kopf bitte nicht hängen, setzt euch neue Ziele, freut euch über jeden kleinen Fortschritt und macht das Beste aus dieser Situation!


März 2020: Der erste Start in Übersee und Läufe in der Heimat

Am 08. März wird Martin beim 42. Nationalen Halbmarathon in Bienwald-Kandel starten und versuchen seine Zeit aus dem Vorjahr zu unterbieten.

Tracey und Uta werden beim 39. Sylt-Lauf am 15. März in die neue Saison starten. Im letzten Jahr konnte Uta mit 2:32:37, für die 33,333 km lange Strecke, eine neue persönliche Bestleistung aufstellen.

Beim Badener Limmat-Lauf am 28. März startet Achim im Hauptlauf über 13,2 km. Der Lauf vor den Toren von Zürich führt immer an der schönen Limmat entlang.

Am 29. März wird Uta in  Port Elizabeth bei der IRONMAN African Championship die Teamfarben vertreten. Geschwommen wird eine Runde vom Hobie Beach zum Kings Beach und zurück. Die Radstrecke (2 Runden á 90,1 km) wurde im Vergleich zu Vorjahr leicht geändert. Mit insgesamt 685 hm ist die Radstrecke flach und schnell, aber der Wind ist nicht zu unterschätzen und der kann im Laufe des Tages auch schon mal die Richtung ändern. Auf der Marathonstrecke entlang des Summerstrand und Humewood Beach werden die Athleten von zahlreichen Zuschauern angefeuert.

Wir wünschen allen Starten und Betreuern viel Erfolg und Spaß!


Vorbericht zu Achims erstem swimrun am 29. Februar 2020 in Catalina, NA

Angefangen hat alles im Sommer letzten Jahres. Noch 12 Stunden bis zum Start der olympischen Distanz beim Hamburg Wasser Triathlon. Nach dem Zusammenbau meines Rades musste ich feststellen, dass die elektronische Schaltung nicht mehr funktionierte. Da sich der Defekt vor Ort nicht beheben ließ, musste ich ohne Schaltung fahren. Mein Fluchen begleitete mich über die 40 Radkilometer.

Einige Tage später lese ich im Internet, dass man seit kurzen die ÖTILLÖ swimruns jetzt auch alleine absolvieren kann. Das wäre doch was für mich! Eine Anreise zum Wettkampf mit Laufen und Schwimmen, aber ohne Fahrrad, so ist meine Idee zur Teilnahme an einem swimrun geboren.

Nachdem ich mir ein paar Videos von den ÖTILLÖ Veranstaltungen angesehen habe, gab es für mich kein Halten mehr. Perfekte Organisation, sehr sorgfältig ausgesuchte Top Locations in atemberaubender und wilder Natur, gepaart mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit. Mit diesen Werten kann ich mich sehr gut identifizieren. Wie es der Zufall so will werde ich Ende des Monats in Kalifornien sein und ich habe mich beim ÖTILLÖ Catalina für die kürzeste Distanz, dem «Experience Race» angemeldet, welches sich besonders für Einsteiger in den Sport eignet. Diese Kurzdistanz umfasst 7.800m, wobei 6.200m Trailrun sind und 1.600m geschwommen werden. Es geht dabei nur drei Mal in den noch frischen Pazifik, die längste Schwimmstrecke ist 800m.

Catalina ist nur einen Steinwurf von Los Angeles entfernt. Umgeben vom Pazifischen Ozean liegt die raue Insel mit vielen Buchten, Kiesstränden und kristallklarem, fischreichem Wasser… ein Traum für jeden swimrun Fan!

Beim Recherchieren im Internet wird mir schnell klar, für meinen Start in Catalina brauche ich einen speziellen swimrun Neopren. Pullbuoy und Paddels sorgen für den nötigen Auf- und Vortrieb im Wasser.

Seit einigen Wochen trainiere ich das Schwimmen im Hallenbad in meinem Neopren und erfreue mich neuer Bestzeiten, Wechselduschen mit kaltem (nicht eisigem) Wasser gehörte übrigens auch seit einigen Wochen zum Training… um mich an das kalte Wasser zu gewöhnen. Eine Erkältung im Januar hat mich fast drei Wochen pausieren lassen, aber wenn jetzt nichts mehr dazwischen kommt fliege ich gut trainiert und auf alle Fälle hochmotiviert in die USA.

Am Samstag den 29. Februar werde ich in Catalina an der Startline stehen. Morgens um 8 Uhr bringt eine Sonderfähre alle Athleten und Fans aus Long Beach nach Two Harbours zum Start. Ich werde Euch berichten, wie ich meinen ersten swimrun erlebt habe.

Bis dahin sende ich Euch viele Grüsse,

Achim