Der EINE Wettkampf 2019 – Theos Bericht von der Challenge Roth
Wirklich nur einen Triathlon in 2019? Ja, wirklich. Nur ein Rennen: Roth.
Sieben Monate Vorbereitung für diesen einen Tag. Wie immer durch alle Höhen und Tiefen gegangen. Wie immer versucht Familie, Arbeit und Training unter einen Hut zu bringen. Wie immer nicht krankheits- und verletzungsfrei.
Dieser eine Tag fängt um 4 Uhr nach guten 8h Schlaf an. Premiere. Jetzt kann nix mehr schief gehen. Beim Gang über die Brücke kommen die ersten Freudentränen, es werden nicht die letzten sein. Beutel positionieren, Rad fahrfähig machen und dann den Profis zuschauen. Es fängt an zu regnen und fast alle Triathleten suchen sich einen Unterstand. Ist schon witzig, wir sind auch nur Menschen. Neopren an und ab ins warme? Wasser. Es geht los.
Vor einem Jahr habe ich meine Körner im Wasser gelassen. Dummheit. Dieses Jahr fühlt es sich gemütlich an. Ist es auch. Raus aus dem Wasser. Warum bin ich heute zu blöd den Neo schnell auszuziehen. Egal.
Rauf aufs Rad. Heute ist mein Tag. In der ersten Runde übe ich La Ola mit den Zuschauern. Da geht noch was. Solarer Berg. Noch mehr Stimmung als letztes Jahr. Wer hat auf der zweiten Runde den Gegenwindventilator auf maximal gestellt? Egal. An den Verpflegungsstellen frage ich nach Schoko- und Vanille-Eis. Es wird gelacht. La Ola klappt auch super. Ziel erreicht und ich bin auch schneller als letztes Jahr.
Laufschuhe an und es geht los. Streng nach der Uhr die mir 5:30 Tempo anzeigt. Fühlt sich das laaaaangsam an. Egal. Ich bleibe dabei. Gut so. Irgendjemand hat den Ventilator gegen eine Windmaschine am Kanal ausgetauscht. Schwämme und Becher begleiten mich auf dem Weg. Treffe Peter und Michael unterwegs. Vor Büchenbach stoße ich mit den Helfern per Iso Papp Becher an. Sie lachen. Was will man mehr. Dieses Jahr jogge ich den Hügel von beiden Seiten hoch. Ich grinse nur noch und es hört bis zur Ziellinie nicht mehr auf. Dann kommen die Emotionen hoch. Wie jetzt beim Schreiben. Was für ein Tag. Nächstes Jahr wieder? Der eine Tag?
Mission completed - Uta macht bei IM Frankfurt das Triple komplett
Nachdem Uta bereits dreimal das Double aus IRONMAN WM auf Hawaii und Xterra WM auf Maui geschafft hat, musste für 2019 eine neue Herausforderung her.
Da die IRONMAN 70.3 WM 2019 in Nizza stattfindet und sich damit der organisatorische und zeitliche Aufwand in Grenzen hält, war schnell ein neues Ziel definiert: Das TRIPLE aus IM 70.3 WM in Nizza, IM WM auf Hawaii und Xterra WM auf Maui.
Uta sicherte sich bereits sehr früh im Jahr den Slot für die IRONMAN 70.3 WM durch ihren Sieg beim IM 70.3 South Africa in Buffalo City, East London.
Das Ticket für die Xterra WM konnte Uta durch ihre großartige Leistung beim Xterra Malta lösen.
Das Triple wurde am 30. Juni, am bis jetzt heißesten und längsten Tag des Jahres komplettiert. Nach dem Schwimmen im Langener Waldsee konnte sich Uta auf den 185 Radkilometer immer weiter nach vorne arbeiten. Mit dem schnellsten Radsplit in ihrer Alterklasse, konnte sie den Marathon als Drittplatzierte in Angriff nehmen. Bei Temperaturen von bis zu 40°C im Schatten lief Uta auch den schnellsten Marathon in der AK45 und sicherte sich mit einem hervorragenden Rennen den Sieg in ihrer Altersklasse, den Europameistertitel und den wohlverdienten Slot für die Weltmeisterschaft auf Hawaii.
Unterstützt wurde Uta bei all ihren Starts von Tracey, die ihr immer zur Seite stand.
Herzlichen Glückwunsch vom gesamten Team zu dieser herausragenden Leistung. Gute Erholung und Vorbereitung für die kommenden Wettkämpfe!
IRONMAN Frankfurt 2019 – Der heisseste Tag des Jahres
Bei extremen Bedingungen fand am letzten Sonntag der IRONMAN in Frankfurt statt. Von unserem Team waren Sabine Specht, Uta Knape, Huib Van Engelen, Steffen Schlecht, Thomas Schier und Uwe Daut am Start.
Da der Langener Waldsee eine Wassertemperatur von über 25° C hatte, war es sowohl für die Profis als auch für die Alterklasseathleten ein Non-Wetsuit-Swim. Der Startschuss für die Profis fiel morgens um 6:25 Uhr. Die Agegrouper wurde ab 6:40 Uhr mit dem Rolling Start ins Wasser geschickt.
Steffen war nach 1:13:51 in aussichtsreicher Position aus dem Wasser. Leider musste er nach 24km auf dem Rad das Rennen wegen eines technischen Defektes aufgeben. Auch alle anderen haben die 3,8km Schwimmen incl. Landgang in einer sehr guten Zeit absolviert.
Auf dem Rad konnten alle Plätze gut machen. Huib hatte mit 5:24:42 die sechstschnellste Radzeit in seiner Altersklasse. Uta war mit 5:41:28 schnellste in ihrer Altersklasse und konnte den Marathon als drittplatzierte in Angriff nehmen. Sabine benötigte für die 185km 6:16:31, Thomas 6:23:03 und Uwe 6:11:56.
Um den Athleten bei den heißen Temperaturen auf der Laufstrecke etwas Schatten zu spendieren, wurde die Strecke angepasst. Durch die Änderung der Strecke konnten alle pro Laufrunde ca. 700m mehr im Schatten laufen.
Uta sicherte sich durch den schnellsten Marathon den ersten Platz in der AK45 und hat jetzt den Titel Europameisterin inne. Mit ihrem Sieg in der Altersklasse konnte sie auch das Ticket für Kona lösen. Huib lief als elfter seiner AK über die Ziellinie auf dem Römerberg und konnte sich noch Hoffnungen auf einen Kona-Slot machen. Sabine und Thomas finishten im Mittelfeld ihrer hart umkämpften Altersklassen.
Nicht vergessen wollen wir natürlich unsere Jubelgruppe, die schon am frühen Morgen unsere Starter auf die Strecke schickte. Und auf der Radstrecke und beim Laufen nochmal für einen extra Motivationsschub sorgte.
Herzlichen Glückwunsch vom Team zu eurer hervorragenden Leistung und Durchhaltevermögen bei diesen schwierigen Bedingungen. Genießt den Erfolg und erholt euch gut!
Alle Resultate vom letzten Wochenende findet ihr selbstverständlich hier unter der Rubrik „Wettkampfergebnisse 2019“.
Die Saison ist in vollem Gange - Viele Highlights im Juli
Hamburg macht den Anfang…
Achim Glass, Daniela Cornehls, Heiko Cornehls, Monika Wille, Volker Glauber und Wolfgang Richmann starten am 06. & 07. Juli beim weltgrößten Triathlon, dem Hamburg Wasser World Triathlon, mit über 10.000 Teilnehmern.
Start und Ziel für die Sprintdistanz und olympische Distanz sind im Herzen Hamburgs. Der Kurs führt entlang der Hamburger Sehenswürdigkeiten Binnenalster, Jungfernstieg, Reeperbahn und Rathausmarkt.
Emotionen am Solarer Berg
Und weiter geht es mit der Challenge Roth, der Triathlon im fränkischen Roth findet bereits zum 36. Mal statt.
Der Wettkampf startet um 6:30 Uhr mit 3,8 Kilometern Schwimmen im Main-Donau-Kanal. Weiter geht es mit einem Radrennen über 180 Kilometer mit dem Höhepunkt in Hilpoldstein, dem Solarer Berg, hier herrscht Tour-de-France-Stimmung pur. Der abschließende flache Marathon über 42,2 Kilometer verbindet seit 2018 die „Traditionsstrecke“ am Kanal mit der Rother Innenstadt und der Gemeinde Büchenbach. Unsere Einzelstarter sind: Bernd Piening, Christian Witte, Martin Braun, Michael Roth, Peter Dämmer, Steffi Steybe und Theo Konst. In der Staffel starten Michael Borowski (Schwimmen), Lutz Uhrmann (Rad) und Sabine Specht (Lauf).
Starts im Schwarzwald und Franken
Am 13. Juli starten Heike Frahnert, Lutz Uhrmann, und Stefan Holland-Cunz beim Schluchsee Triathlon. Die anspruchsvolle Rad- und Laufstrecke fordert die Athleten beim Start über die olympische Distanz.
Heike Frahnert startet am 14. Juli beim Bergzeitfahren Schauinslandkönig. Die legendäre und beliebte Schauinslandstrasse führt über rund 11,5 km und 770 Höhenmeter vom Freiburger Ortsteil Bohrer hinauf zum Freiburger Hausberg Schauinsland. Die steilste Rampe ist gleich zu Beginn mit rund 12 % Steigung und rund 800 m Länge zu bewältigen, danach wird es weniger steil, die letzten 4 Kilometer werden flacher und vielleicht auch sogar nochmal schneller…
Ebenfalls am 14. Juli startet Michael Roth beim Churfranken Triathlon in Niedernberg. Michael geht dort schon zum 11. Mal an den Start. Die Radstrecke ist flach und sehr schnell, es werden 4 Runden gefahren. Die Laufstrecke über 2 Runden führt um den See in dem geschwommen wurde.
Das Schweizer Wochenende in Zürich!
Achim Glass startet am 20. Juli beim 5i50 Zürich Triathlon, Christina Rinne-Luuk und Stefan Pax am 21. Juli beim IRONMAN Switzerland.
Das Schwimmen findet für beide Wettbewerbe im kristallklaren Wasser des Zürichsee statt. Beim 5i50 führt die Radstrecke über drei Runden durch das Zentrum der Stadt, entlang des Seeufers schließlich hinaus aus der Stadt und über den „Heartbreak Hill“. Beim IRONMAN führt die Radstrecke weiter durch die Voralpen. Die zwei Steigungen „The Beast“ und „Heartbreak Hill“ sind gesäumt von jubelnden Zuschauern und werden dominiert vom Klang typischer Kuhglocken. Die Laufstrecke des 5i50 befindet sich auch im Herzen der City und führt durch Parks und entlang des Seeufers. Die Vier-Runden-Laufstrecke des IRONMAN geht bis zur Roten Fabrik und danach führt die Strecke zurück in Richtung Zentrum.
Durch die „Grüne Hölle“ in der Eifel
Rad am Ring auf der Nordschleife, der legendären „Grünen Hölle“ in der Eifel. Heike Frahnert startet Freitagabend, am 26. Juli beim Einzelzeitfahren über die mit 22 km und über 500 hm anspruchsvolle Strecke am Nürburgring. Am Samstag geht es dann beim Jedermannrennen mit 75 km und über 1.500 hm nochmal 3 Runden über die Grand Prix Strecke und Nordschleife. Neben 84 Kurven bieten vor allem die Bergab-Passagen ordentlich Grip. Bis zu 100 km/h wurden in der Fuchsröhre schon gemessen. Der Streckenabschnitt „Hohe Acht“ wartet mit kurzfristig bis zu 17 Prozent Steigung auf die Radsportler. Spätestens hier versteht jeder den Beinamen „Grüne Hölle“!
Der IM Hamburg ist der krönende Abschluss im Juli
Am 28. Juli lockt der IRONMAN Hamburg wieder zahlreiche Teamler in den Norden Deutschlands. Christian Witte, Cornelia Gassner Bentz, Daniela Cornehls, Michael Borowski, Michael Gniffke und Volker Glauber stellen sich der Herausforderung.
Die Schwimmstrecke verläuft durch die Binnenalster in die Außenalster und zurück. Die neue Radstrecke, über 2 Runden zu je 91,5 km, geht über die Köhlbrandbrücke und weiter in die wunderschöne Vier- und Marschlande. Die sehr flache Laufstrecke rund um die Binnen- sowie entlang der Außenalster verspricht schnelle Zeiten. Der Zieleinlauf ist auf dem Rathausmarkt, wo die zahlreichen Zuschauer die Athleten erwarten.
Habt viel Spaß und Erfolg bei euren Wettkämpfen!
Gustls Bericht von der Challenge Geraardsbergen
Dank frühzeitiger Buchung waren wir in einem kleinen Hotel in Geraardsbergen (Hotel „Geraard“) untergekommen, in dem lauter weitere Tri’s waren.
Am Sonntag ging’s mit einem Bus-Shuttle für die Athleten und deren Begleitung rechtzeitig zum Schwimmstart – für mich um 11:08 – wo zuvor alle 3 Wechselbeutel abgeliefert werden mussten. Das war alles total gut organisiert und echt entspannend.
Nach den Pro’s dann der Startschuss (Massenstart) für die AK-Frauen, AK-Männer 65+ und Handcycling. Etwas sonderbar bin ich mir mit 2 anderen „Grauköpfen“ bei den feixenden Mädels schon vorgekommen. Ich habe die 1,9km in schwachen 53min. – Asche auf mein Haupt und bis Almere werde ich noch einige Trainingseinheiten absolvieren – hinter mich gebracht und bin zwischen lauter schnelleren AK-Männern aus dem Wasser gestiegen. Die anderen „Alten Herren“ saßen da schon auf dem Rad und holperten über die Betonpiste, die auf den ersten Kilometern auf uns wartete.
Die Radstrecke war ein Rundkurs über ca. 42km, der 2x durchfahren werden musste und jeweils am Ende über die „Muur“ führte: 1,2 km Kopfsteinpflaster, 90 Höhenmeter mit bis zu 20% Steigung! Bei der ersten Überquerung hatte ich einen „Graukopf“ eingeholt, die anderen muss ich dann auf der 2.Runde eingesammelt haben. Unterwegs führten viele schmalere Asphaltstrecken durch Wiesen und Felder, die größeren Straßen waren alle halbseitig für uns gesperrt. Es gab einige längere Anstiege, die bekannteren Berge waren alle vorher mit Namen, Streckenlänge, Steigung angekündigt.
Nach der zweiten Muur-Überquerung ging es für mich nach 03:09:54 Std. rechts ab noch 2 km in die Wechselzone, wo man sein Rad abstellte. Es wurde dann von Helfern zu einem abgesperrten Platz in einem Hinterhof gebracht, wo später auch der Bike-Check-Out mit den Wechselbeuteln war.
Aus der Wechselzone ging’s dann auf einen 7-km-Rundkurs, der 3x durchlaufen werden musste. Nach 300m kam direkt ein steiler Anstieg über Kopfstein-Pflaster zum Markt hoch, wo auch das Ziel war. Zunächst aber links abgebogen auf die Laufstrecke, die ebenfalls einige weitere Anstiege hatte, teils auch am Fluss entlang und durch kurze Waldstrecken führte. Ein wenig erinnerten die Waldabschnitte an die Laufstrecke in Rügen. Vor dem Ziel musste der Anstieg ein drittes Mal bewältigt werden, dann ging es rechts ab auf den Marktplatz und nach 02:13:44 Std. ins Ziel. Tolle Stimmung! Übersichtliche Erholungszone, die „Familienzusammenführung“ war auf Grund des kleinen Marktplatzes sofort erkennbar. Dort gab es auch das Finisher-Shirt und die grünen Wechselbeutel mit Wechselwäsche. Die anderen Beutel gab’s beim Bike-Check-Out etwa 200m bergab in der WZ2.
Vielleicht ist es für es für den Ein oder Anderen hilfreich, die über einen Start in Geraardsbergen nachdenken. Ich kann das Rennen nur empfehlen. Die Ardennen sind landschaftlich schön, die „Muur“ schon wegen des Kopfsteinpflasters recht anspruchsvoll, aber ich habe keinen schieben gesehen. Die Meisten im Wiegetritt, aber ein paar Cracks haben den Anstieg offenbar im Sitzen bewältigt.
BAUR Triathlon - Michas Vorbereitungsrennen für die Challenge Roth
Das traditionelle Pfingstevent konnte in diesem Jahr unter besten Wetterbedingungen und angenehmen 18 Grad Wassertemperatur stattfinden. Da es ein fester Bestandsteil in meinem Triathlonjahr ist und ich auf eine Mitteldistanz in der Vorbereitung auf Roth verzichte, stellt diese olympische Distanz meinen einzigen Wettkampftest vor Roth da. Natürlich ist es von der Belastung etwas ganz anderes und ist schwer zu vergleichen aber genau aus diesem Grund habe ich mich für diesen Weg entschieden. Etwas Wettkampfluft schnuppern, Material im Einsatz testen und keinen mentalen Druck verspüren wenn nicht das erhoffte Ergebnis raus kommt.
Nun zum Rennen: olympische Distanz da ist das Motto klar! Von Beginn an kontrolliert aggressiv im oberen Pulsbereich sich bewegen. Der Schwimmstart lief reibungslos und da die ersten 1000m mit der Strömung geschwommen werden ist das Tempo auch schnell gefunden. Allerdings merkte ich schon das der „neue“ Neo etwas anderes ist, zwar mit guter Wasserlage aber die Arme wurden schnell schwer, was mich dazu brachte etwas Druck raus zu nehmen und ein Tempo zu finden welches auch in Roth möglich ist. Schnell gefundenes Tempo und sehr gute Orientierung machten das Schwimmen zum Genuss. Hinten raus erhöhte ich dann nochmals den Druck und konnte so noch einige Schwimmer überholen als es gegen die Strömung ging.
Schnelles Wechseln war heute nicht das Ziel, sonder eher der Ablauf und mal das Aufsteigen mit Schuhen am Rad üben. Alles in Allem haben beide Wechsel doch gut und zügig geklappt.
Die Radstrecke ist etwas Eigenes und sehr unrhythmisch. Gleich zu Beginn der Runde (welche 4mal gefahren wird) geht es durch einen Kreisel und dann den Kirchberg hoch, entweder ganz langsam oder mit etwas Mut durch den Kreisel und das erste Drittel geht mit Schwung 🙂 anschließend kommt ein welliger Abschnitt der dich mental fordert da immer Gegenwind ist, aber auch hier konnte ich die Erfahrung der letzten Jahre einbringen und immer wieder Lücken schließen. Dann heißt es Aeroposition und Drücken für 5km bis zum nächsten hügeligen Abschnitt. Hier lief es überraschend gut, die 3000km Rolle zeigen Wirkung. Die letzte Abfahrt der Runde schlängelt sich durch einen kleinen Ort macht aber Mega Laune, wenn da nicht die unsicheren Triathlonradler unterwegs sind. Also immer schauen das nach vorne Platz ist und Bremse auf, der Schwung wird mit genommen. 3 Runden lang hatte ich eine gute Gruppe in der wir uns pushen konnten, leider musste ich diese in Runde 4 etwas ziehen lassen, bin aber mit dem Radsplitt zufrieden.
Laufen ist mein Ding also ging ich auf dem flachen Kurs deutlich unter der Racepace für Roth an und wollte den Akku auf jeden Fall im Ziel leer gelaufen haben. Es ging gut los und ich konnte auf den ersten 4 km alle aus meiner Radgruppe überlaufen, allerdings merkte ich auch dass es nicht leicht wird das Tempo zu halten. Der Ehrgeiz lässt es aber nicht zu, die gewonnen Plätze so leicht her zu geben und ich konnte durch schnelle Verpflegungsstellen, wie auch die Unterstützung am Streckenrand das Tempo hoch genug halten um die anderen Athleten in größere Probleme zu bringen als mich.
War der Akku im Ziel leer??? OH, JA das war er!!!
Im Ziel und die Stunden danach war ich gar nicht gut drauf und diese kurzen Distanzen tun echt anders weh als das lange Zeug. Im Nachgang bin ich echt zufrieden mit dem Rennen. Die persönliche Bestleistung über diese Strecke könnte ich immerhin um 14min verbessern.
Wir sehen uns in ROTH
Micha
Alexs Herausforderung - 4 Mitteldistanzen in 5 Wochen
Kapitel 1 - Prolog
Triathlon ist schön! Und es gibt überall wunderschöne Wettkämpfe, wodurch sich für uns als Athleten die Frage stellt: Welche wählen wir uns für dieses Jahr aus und welche schieben wir auf unserer Must-Do-Liste für die folgenden Jahre? Bei manchen klappt dies besser, bei anderen schlechter. Ich gehöre definitiv zur letzteren Sorte. Ich finde es schon fast unfair, dass die Rennveranstalter so viele Events anbieten, an denen wir als Athleten unser Bestes zeigen können. Deswegen habe ich dieses Jahr beschlossen mich für alles anzumelden, worauf ich Lust habe. NO MATTER WHAT. Das Ergebnis waren 4 Mitteldistanzen in 5 Wochen. Ohje… Der Mitteldistanz Mai war geboren. Mein Plan lautete: von Riccione nach Heilbronn, über Ingolstadt nach Samorin. 3.183km und eine durchgängige Fahrzeit von knapp 33h. Dazu eine Wettkampfdistanz von 452km in knapp 20h. Also gut ½ Woche Vollzeit! Nur für die Reise und die Wettkämpfe. Als Student in den Semesterferien noch möglich.
“Aber die körperliche Belastung?” – “Reicht die kurze Zeit zur Regeneration?” – “ Ist das nicht alles etwas viel?” – “Da muss man schon ein wenig bekloppt sein, oder?” Das waren nur einige der Aussagen, die ich mir im Vorhinein anhören musste.
Habe ich mir wirklich zu viel zugemutet? Mach ich mich damit vielleicht nur kaputt? Kann ich der Belastung standhalten? Dies waren dann auch meine Fragen drei Wochen vor dem ersten Wettkampf.
“Komm schon DU hast es dir selber so ausgesucht also brauchst du jetzt nicht rumheulen.” Das waren dann die Worte, die ich von meiner Freundin bekommen habe. Sehr aufmunternd und voller Liebe!
Die Vorbereitung lief im Winter etwas schleppend, aber im Durchschnitt eigentlich ganz gut. Bis 2 Wochen vor dem ersten Rennen. Von dem Zeitpunkt an hatte ich Schmerzen im Großzehengrundgelenk, was mich zu einer Laufpause zwang. Das hat meine Motivation aber nicht im Geringsten beeinträchtigt und so ging es erst einmal nach Riccione, Italien.
Kapitel 2 - Challenge Riccione
Auf der Fahrt nach Italien wurde mein Datenvolumen dadurch aufgebracht, dass ich alle paar Minuten den Wetterbericht aktualisiert habe und immer wieder kopfschüttelnd die eine App geschlossen habe nur um kurzer Zeit später eine andere zu öffnen und genau das Gleiche zu sehen, so ging das 8h lang. Ich konnte es einfach nicht glauben: Renntag 12 Grad und Dauerregen! Bei meinem ersten Wettkampf der Saison. Daheim wäre es nicht schlechter gewesen! Daheim war aber auch kein Wettkampf! Die unmittelbare Rennvorbereitung lief sehr gut und ich konnte am Freitag sogar kurz ohne Schmerzen Laufen. Juhu, das Warten hatte sich gelohnt. Das Meer hingegen wurde immer kälter und welliger!
Der Rennmorgen kam und nach dem Einchecken ging es vor zum Strand. Das Wetter war jetzt doch gar nicht so schlecht, klar es hätte wärmer sein können, aber das passt schon. Kurzes einschwimmen und schon ging es los. Bei 15 Grad Wassertemperatur und gut welligem Meer ging es über die 1,9km. Nach 31 Minuten war ich auf dem Weg in die knapp 700m entfernte Wechselzone. Was mach ich nun? Jacke an oder nicht? Im Moment fühlt es sich sehr warm an und die anderen neben mir gehen ohne Jacke auf die Strecke. Egal, dachte ich mir, zieh sie an hast ja die nächsten Wochen noch was vor und solltest jetzt erst mal nicht krank werden. Eine Entscheidung die ich die erste Hälfte der Radstrecke bereut habe! Nach 1:12h geht es auf die zweite Runde und ich war schlagartig dankbar für meine Jacke (Danke Mama!!!). Der Wind frischte auf und auf dem Weg hoch nach San Marino brach ein Gewitter los, so was habe ich auf dem Rad noch nicht erlebt. Hagelkörner hämmerten auf den Aerohelm, das Wasser kam in Strömen den Berg hinunter und auf einmal war keiner mehr da. Keine Streckenposten stand an den Absperrungen, kein Wettkampfrichter saß noch auf dem Motorrad und an der Versorgungsstelle stand auch nur noch ein einzelner tapferer Helfer der den Bedingungen getrotzt hatte. Als die Blitze direkt neben mir in den Boden gingen, dachte ich schon kurz ans Aufhören, doch ich wollte ja zur Weltmeisterschaft in Samorin, was bedeutet, ich musste den Wettkampf auf jeden Fall ins Ziel bringen und so fuhr ich weiter, den Kopf gesenkt, sodass mir die Hagelkörner nicht direkt auf die Nase fallen, den Lenker feste im Griff, bergab langsamer als bergauf. Irgendwann half auch die Jacke nicht mehr. Zitternd fuhr ich weiter, immer weiter. Der Regen wurde nicht weniger, nur das Gewitter zog langsam ab. Mein Zittern wurde immer schlimmer, was sich auf mein Rad übertrug. Von außen sah es aus als hätte mein Fahrrad ein technisches Problem, was auf meine unkontrollierten Bewegungen zurückzuführen war. Nach 2:44h endlich in der Wechselzone angekommen mit dem Gedanken, jetzt wird es endlich warm. 7 km später waren meine Füße endlich nicht mehr reine Eisklumpen, aber die Energie war weg. Und so wurde es ein langer “Lauf”. Das Positive: der Fuß hat einigermaßen gehalten. Und die Qualifikation für Samorin war auch in der Tasche. So ging es völlig k.o. und glücklich wieder nach Hause.
Kapitel 3 - Challenge Heilbronn
Nach Riccione war die ersten Tage Ruhe angesagt. Bevor es wieder mit dem Training weiterging. Gut dosiert von der Belastung ging es also in Richtung Heilbronn.
Auch hier wieder sehr kalte Wassertemperaturen, allerdings dafür mit einem Rolling Start, was die Sache finde ich immer angenehmer macht. Hier mal eine Frage an die anderen Triathleten unter uns: Wenn ihr von euch wisst, dass Schwimmen nicht eure beste Disziplin ist, warum stellt ihr euch dann in den vorderen Reihen der schnellen Schwimmer auf? Ordnet ihr euch eurer Schwimmzeit nach in die richtigen Boxen ein, dann werdet ihr auch nicht von den schnelleren Schwimmern, die sich im Vorhinein richtig einsortiert haben, überschwommen.
Der Sprung in den Necker war dann aber doch ein kleiner Schock. Mit dem Gedanken schnell raus hier, ging es dann schon bald nach 29min aus dem Wasser und mit Vorfreude auf die Radstrecke. Erst einmal defensiv anfahren und ganz viel Essen – mein Erfahrungen aus Riccione umsetzend fuhr ich relativ entspannt über den Radkurs und war nach 2:30h in T2. Langer Wechsel und schon ging es auf die Laufstrecke. “Hey das erste Mal in meinem Leben keine schweren Beine, energetisch fühlt es sich auch gut an und die Körperspannung ist auch da. So dann jetzt bloß nicht übertreiben. Alles zwischen 4:30 bis 5:00min pro Kilometer ist für mich ok”. Und das ging und hat sich einfach so gut angefühlt. Die drei Runden sind wie im Flug vergangen und schon stand ich nach 4:50h im Ziel. Yes, endlich wieder unter 5h! Und trotz extrem wenig Laufkilometer durch meine Verletzung stabil durchgelaufen und das wichtigste: Der Fuß hat wieder im Rennen gehalten, nur im Ziel beschwert er sich ein wenig.
Jetzt ab nach Hause, die Regeneration für Ingolstadt hat begonnen…
Kapitel 4 - Ingolstadt Triathlon
Einer der, denke ich, schönsten und am besten organisiertesten Mitteldistanzen, die es gibt. Soviel schon mal im Voraus.
Um kurz vor 8 Uhr ging es über die Brücke zum Start: die Sonne scheint, die Laune ist gut. Das wird heute ein schöner Tag.
Die ersten 500 Meter im Wasser waren die reinste Schlacht. Überall Arme, dann mal wieder ein Bein im Gesicht und auf einmal schwimmt jemand von der Seite über mich drüber. So jetzt reicht es erstmal. Ganz an den Rand der Gruppe raus und die Sache von außen betrachten. Immer wieder schön an der Gruppe vorbei zu schwimmen und aus dem Augenwinkel zu sehen, wie sich nebenan die Leute kloppen, was aus der Entfernung ein wenig so aussieht wie wenn die Römer das Gallische Dorf bei Asterix & Obelix angreifen. Hier ein Arm, dort ein Arm, eine geballte Faust und schon fliegt wieder jemand im hohen Bogen aus der Gruppe. Was hier bedeutet es wird getunkt und von der Gruppe komplett überschwommen. Grüß mir die Fische. Ich bin froh nicht mehr dort drinnen zu sein und ziehe meine Runde 100m weg von der Gruppe, die sich nach und nach, ausgelaugt durch ihr Bekriegen, langsam ausdünnt. So ging es nach knapp 30min auf das Rad. Irgendwie habe ich heute früh meine Schuhe anders am Rad befestigt als sonst und so stehe ich ein wenig unbeholfen an der Aufstiegslinie. Wie steigt man von rechts auf sein Fahrrad, wenn man sonst immer von links aufsteigt? Erinnerungen kommen hoch. In meinen 11 Jahren Triathlonerfahrung habe ich das nur einmal gemacht. Auf einer Sprintdistanz, damals gut aus dem Wasser gekommen den Führenden im Blick schnell, schnell rauf aufs Rad und Aua! Ok heute ist es keine Sprintdistanz und der Erste ist auch weit genug weg. Du hast alle Zeit der Welt und so steig ich etwas kompliziert und ungelenkig auf mein Rad. Es kann nur besser werden. Auf die Landstraße, durch die Dörfer, Berg rauf, Berg runter und zum Kreisverkehr. Warte, schon die erste Runde vorbei? 1:12h mal wieder. Das ganze nochmal und nach 2:27h ab in T2. Ui, das ging heute gefühlt aber schnell. Bin ich einfach schon so an die Distanz gewöhnt, dass die Zeit einfach wie im Flug vergeht? Kann sein. Laufen war auch schnell rum. 4 Runden a 5km und ein Dixi Stopp später, war ich auch schon im Ziel. Drei von vier: check. Puh, ich bin kaputt und müde. Kaiserschmarrn rein und ab an die Strecke um Papa und Freunde auf ihren letzten Metern anfeuern. Dann auf dem Heimweg noch was leckeres Essen und dann erst mal schlafen.
Kapitel 5 – “The Championship” Challenge Samorin
Montagmorgen 5:45 Uhr: Der Wecker läutet und ich bin wirklich nicht bereit aufzustehen. Die Müdigkeit zieht sich über die nächsten Tage. Der Körper ist ausgelaugt muss ich mir 339 Rennkilometer später eingestehen. Das war wirklich hart und am Sonntag steht der nächste Wettkampf an. Die Challenge Weltmeisterschaft in Samorin, das Rennen, welches für viele der erste Höhepunkt in ihrer Saison darstellt und die Athleten gut vorbereitet und getapert ankommen. Ich bin fertig und das sieht man mir auch an. Müde und etwas ausgelaugt. Super Voraussetzung für “THE CHAMPIONSHIP”. Mittwochnachmittag geht es los in Richtung Slowakei, mit Zwischenstopp bei Linz kommen wir donnerstagvormittags an. Es regnet! Es ist kalt! Mal wieder!
Trotzdem ist das Gelände von Anfang an beeindruckend und die Vorfreude auf das Rennen steigt aus meinem müden Körper auf. Die Tage zum Rennstart vergehen schnell. Die einzige Unbekannte: das Schwimmen. Die Donau ist kalt und führt Hochwasser, mit Baumstämmen und einer Fließgeschwindigkeit von 4 km/h. Fast unmöglich dort gegen die Strömung anzukommen. Freitagmorgen heißt es, es gibt Ausweichpläne, es wird gelaufen oder die Schwimmstrecke wird verkürzt. Samstag heißt es, sie haben die Donau gestaut und es wird definitiv geschwommen. Wie lange ist allerdings nicht klar. Es gibt drei Möglichkeiten 750m, 1500m oder doch die vollen 1,9km. Sonntagmorgen um 8 Uhr fällt die Entscheidung. Die Donau hat 14,4 Grad, es werden 1900m geschwommen. Ich mache beim Warm up einen kleinen Hüpfer und freue mich aufs Schwimmen. Bin hier anscheinend der einzige. Alle anderen schauen ein wenig betreten. Egal, noch was kleines Essen und ab zum Start der Profis. Es ist im Übrigen kein gutes Zeichen, wenn man als Athlet am Wettkampftag schon den Anstieg zum Donaudamm anstrengend findet und man sich am liebsten kurz hinlegen möchte, um noch ein paar Stunden weiter in der Sonne zu schlafen.
Die Profis starten und jetzt erst wird die Strömung erst richtig sichtbar. Doch wenn man genau hinschaut, sieht man, dass sie am Rand weniger schlimm ist. Das merke ich mir für meinen Start. 10:00 Uhr geht es los. Die Sonne steht schon hoch draußen, es ist heiß. Im Wasser eisige Kälte. Wir stehen an der Startlinie im Wasser. In zwei Gruppen. Die einen nehmen den kürzesten Weg, die andern haben bei den anderen Starts zugesehen und wissen am Rand ist weniger Strömung. Ich stehe am Rand. Mein Gesicht sticht vor Kälte. Die Atmung wird schneller und jetzt bin auch ich endlich wach. PENG! Los geht es am Ufer entlang in Richtung Wendeboje. Den ersten aus der 10min vor uns gestarteten Gruppe holen wir schon nach knapp 200m ein. Er wird uns richtig entgegengetrieben. Die Strömung ist wirklich stark und wenn man ans Ufer schaut hat man das Gefühl auf der Stelle zu stehen. Irgendwann orientiere ich mich doch ein wenig in die Mitte, da ich nicht weiß, wie weit es noch bis zur Wende ist. Die Kälte spüre ich nicht mehr, nur dass ich schon lange im Wasser bin und immer noch keine Wendeboje in Sicht ist. Endlich, nach 20 min schwimme ich um sie herum. Kurzer Schock. WAS?! DAS KANN DOCH NICHT SEIN?! Doch so war es. Der Rückweg geht schneller. Ich schwimme absichtlich weit draußen in der Donau da dort die Strömung noch stärker ist. Und so bin ich 8min später wieder fast zurück. Jetzt noch knapp 200m seitlich zur Strömung und dann raus. Für diese 200m muss ich alles einsetzen, was ich noch in mir habe, damit ich nicht abgetrieben werde. Ganz schaffe ich es nicht und so komme ich knappe 20m unterhalb des Ausstiegs raus und muss wieder ein bisschen zurück. Anderen geht es noch schlechter. Sie kommen erste 200m vom Ausstieg entfernt ans Ufer. Mir ist leicht schwindelig und ich schwanke in Richtung Wechselzone. Die Sonne beginnt sofort meinen kalten Körper zu wärmen. Es hat jetzt bereits 30 Grad. Ab aufs Rad (diesmal die Schuhe richtig befestigt und ich kann wie gewohnt von links auf mein Rad steigen). Die ersten 30km fahre ich sehr ruhig um dann anzugreifen. Die Beine fühlen sich gut an und so gebe ich die nächsten 15km bis zur Wende Gas. 1:10h. Jetzt kurz wieder ein wenig rausnehmen. Ich merke, dass ich es noch nicht schaffe 90km lang in der Aeroposition zu fahren. Mir fehlen ein wenig die Berge und irgendwann auch die Energie. Unbemerkt ist es unter meinem Helm immer heißer geworden. Bei Kilometer 60 spüre ich wie meine Ohren glühen. Allerdings habe ich nicht genügend Wasser zum kühlen. Ich brauch alles was ich habe zur Flüssigkeitsaufnahme. Ich merke wie mir immer wieder schlecht wird. Mir ist heiß. Ich bin es im Moment nicht gewohnt mit Hitze umzugehen. Ich werde noch langsamer und vor allem kommt die Müdigkeit zurück. Mein einziges Ziel: T2 erreichen. Nach 2:25h steige ich vom Rad. Die Beine wollen nicht mehr. Muskulär geht es ihnen gut. Bewegen wollen sie sich trotzdem nicht. Im Wechselzelt setzte ich mich erst einmal hin und ziehe in Ruhe meine Schuhe an. Die letzten 21km dann kannst du schlafen, geht es mir durch den Kopf. Ich laufe los und versuche den Rhythmus zu finden, den ich zwei Wochen zuvor in Heilbronn hatte. Nichts! Ich laufe an meinen Eltern, meiner Freundin und unserem Hund vorbei. Yes! Es geht wieder. Für knapp einen Kilometer. Ich bin jetzt auf der Pferderennbahn alleine, ich sehe wie sich die Fahnen im Wind bewegen. Hier ist es windstill. Kein Lüftchen, nichts. Ich fühle mich wie in einer Sauna. Das Gefühl, das man bekommt bevor man normalerweise die Tür öffnet und sich kalt abduscht. Das geht bei mir nicht! Die nächste Versorgungsstelle ist noch 1km weg. Meine Zunge klebt am Gaumen, ich brauche Wasser. Mir war bewusst, dass es nicht so heiß sein konnte, denn die anderen hatten damit keine so starken Probleme. Ich allerdings litt. Von dort an ging es nur noch darum von Versorgungsstelle zu Versorgungsstelle zu kommen. Immer ein Schritt vor dem anderen. Der Blick im Tunnel. Ich merke wie ich immer langsamer werde. Kann aber nichts mehr machen. Ich versuche nur nicht stehen zu bleiben. Und dann stehe ich auf einmal auf dem roten Teppich. Ich weiß es ist vorbei. Gleich kann ich mich in den Schatten legen und schlafen. Die letzte Kurve. Mir wird auf einmal bewusst, was ich da gerade geschafft habe. Vier Mitteldistanzen in fünf Wochen.
Auch wenn ich heute nicht zeigen konnte, was ich eigentlich kann bin ich auf einmal stolz und voller Freude. Ich laufe an meiner Familie vorbei, deute mit meiner rechten Hand die Zahl vier an und fange an zu lächeln. Ich bin glücklich.
Kurz nach der Ziellinie setze ich mich unter die Tribüne in den Schatten und versinke in Gedanken. Wasser über den Kopf. Der Blick auf den Zielbogen. 5:06h steht da. Die Zeit ist egal. Ich weiß, dass ich nicht der Schnellste bin. Ich weiß, dass der erste meiner AK fast 45min schneller war. Aber ich weiß auch, dass ich die letzten Wochen viel geleistet habe. Nicht nur körperlich, sondern vor allem auch mental. Ich hatte Schmerzen, ich war müde und trotzdem habe ich diese lange Reise gemacht. Ich bin glücklich, bewege mich aber nicht. Erst nach einer Zeit stehe ich auf, umarme meine Familie, bedanke mich bei ihnen für die Unterstützung und gehe dann in die Zielverpflegung. Der Schmerz kommt zurück, aber jetzt weiß ich, dass es ok ist. Jetzt habe ich Pause.
Unzählige Rennen und große Starterfelder über alle Distanzen im Juni
Am ersten Wochenende IM 70.3 Kraichgau und...
Am 2. Juni starten Andreas Hespeler, Axel Gerock, Bernd Piening, Heike Frahnert, Marco Wolf, Martin Braun, Steffen Schlecht, Tracey Bulmer, Uta Knape und Wolfgang Richmann beim IRONMAN 70.3 Kraichgau. Das Land der 1.000 Hügel bietet vieles: Schwimmen im klaren Wasser des Hardtsees, anspruchsvolle Rad- und Laufstecke, schöne Landschaft, sowie tausende begeisterte Zuschauer.
... The Championship – Challenge Samorin
Alexander Borowski, Clemens Scholzen und Michael Gniffke starten bei The Championship in Samorin, Slowakei auch am 2. Juni. Nach dem Schwimmen in der Donau geht es auf die schnelle, flache Radstrecke. Hier müssen die Athleten auf dem Rad einen Abstand von 20 m, statt der üblichen 12 m, einhalten. Der meist flache Laufkurs, führt über das Gelände des X-Bionic® Sphere und hält für die Athleten alle Arten von Untergrund bereit.
Ebenfalls an diesem Sonntag vertreten Monika Wille beim Wasserstadt-Triathlon und Volker Glauber beim Vierlanden Triathlon die Teamfarben.
Michael Roth startet am 9. Juni beim Baur Triathlon in Strößendorf über die olympische Distanz. Geschwommen wird im Main, der aktuell nur 13 -14°C hat. Die Radstrecke ist selektiv und die Laufstrecke flach und schnell.
Teamwettkampf in Luxemburg und vieles mehr...
Beim IRONMAN 70.3 Luxemburg, gehen Elfie Baltes, Heike Frahnert, Monica Rinne, Pascal Scheer und Sonja Eicher am 16. Juni an den Start. Geschwommen wird in der Mosel. Die Radstrecke führt entlang der Weinberge, auf dem Rückweg kommen die Athleten in Schengen vorbei. Der flache 3 Runden Lauflaufkurs verläuft entlang der Donau mit Ziel in Remich.
Ebenfalls am 16. Juni steht Achim Glass beim 26. Zytturm Triathlon in der Schweiz und Stefan Pax beim 12. Indeland Triathlon an der Startlinie.
Stefan Schulz wird am 22. Juni zum zweiten Mal nach 2018, beim SWISSMAN Xtreme Triathlon die Herausforderung annehmen. Die harten Fakten: 3,8 km Schwimmen im Lago Maggiore. 180 km Rad über drei Alpenpässe Gotthard, Furka und Grimsel und 42 km Laufen von Brienz auf die kleine Scheidegg, mit über 5.500 Höhenmmeter. Jeder Starter wird auf der Rad- und Laufstrecke von seinen Supportern begleitet und versorgt.
Einen Tag später, am 23. Juni, startet Markus Flade beim 28. Steinbecker Triathlon auf der Mitteldistanz (1,5 – 70 – 21) und darf sich im Ziel SteelMan nennen.
Am 29. Juni startet Stefan Pax beim Eifel Hero Triathlon über die olympische Distanz und Lutz Uhrmann beim IRONMAN 70.2 Lahti in Finnland. Sicherlich einmalig, der Start in Lahti erfolgt um 16 Uhr und Zielschluß ist um Mitternacht. Die Mitternachtssonne ist in den Sommermonaten 24 Stunden täglich sichtbar und verschwindet nicht unter dem Horizont.
Am Monatsende… IRONMAN Frankfurt und Nizza
Am letzten Tag des Monats, dem 30. Juni, stehen beim IRONMAN Frankfurt Bodo Seitz, Huib Van Engelen, Sabine Specht, Steffen Schlecht, Thomas Bassauer, Thomas Schier, Tracey Bulmer, Uta Knape und Uwe Daut morgens am Langener Waldsee an der Startline. Die 185 km lange, hügelige und anspruchsvolle Radstrecke führt durch Frankfurt und Umgebung. Die flache Laufstrecke besteht aus 4 schnellen Runden entlang des Mains, bevor es dann am Römer in den Zielkanal geht.
Und beim IRONMAN France in Nizza starten Marco Wolf und Monika Wille. Die Radstrecke in Nizza ist mit ihren über 2.000 Höhenmetern eine Herausforderung.
Heike Frahnert und Martin Braun starten beim Erbacher Triathlon über die Sprintdistanz beziehungsweise olympische Distanz.
Habt viel Spaß und Erfolg bei euren Starts und genießt die Herausforderung und das Erlebnis!
Damit wir auch im nächsten Monat die Startlisten veröffentlichen können, schickt eure Termin an um-team-heike@t-online.de.
Michas Bericht vom HVB Citylauf Aschaffenburg 2019
Dieser Lauf ist immer sehr gut besetzt und es werden extra Läufer eingeflogen um die Preisgelder abzuräumen, aber in diesem Bereich spiele ich sowieso nicht mit. Eine Besonderheit hat der Event, die mir aber zum Verhängnis werden sollte.
Dieser Lauf wird im Erwachsenenbereich in 4 Läufe aufgeteilt, da es eine kleine Cityrunde ist die 5mal gelaufen wird und somit das Starterfeld gelockert werden muss. Die Einsteiger und Genießer laufen im D-Lauf, es folgen sportliche Läufer im C-Lauf und im B-Lauf gibt sich die Damenelite mit ambitionierten Hobbyherren die Ehre bevor im A-Lauf die Herrenelite startet. Die Besonderheit hierbei, alle Läufer die in den Läufen „D, C oder B“ schneller sind als 30 min werden aus der Wertung genommen, da diese im A-Lauf zu starten haben.
Jetzt zu meinem Rennen, Elite bin ich nicht und auch habe ich bei meinem ersten Start hier keine Ahnung was ich auf der ungeliebten kurzen Strecken so im Wettkampfmodus laufen kann, somit ganz klar B-Lauf gemeldet. Auf dem Papier war die Sache klar ich laufe „all out“ sollte ich irgendwie durchhalten und wider Erwarten unter 30 min Laufen halte ich einfach an und warte bis die Uhr umspringt, soweit der Plan.
Startschuss um 20:10 Uhr und ich mit ordentlich Druck, aber doch überraschend kontrolliert als 2. Mann an die Fersen der Elite Damen gehängt. Diese musste ich aber schnell ziehen lassen und lief mein Tempo knapp unter 4 min/km kontrolliert kraftvoll weiter. Dies ging auch 3 Runden lang super gut, in der 4. Runde bog ich in die Fußgängerzone ab und von jetzt auf gleich bekam ich kaum Luft. Da ich das Tempo hoch halten wollte und den 2. Herrenplatz nicht her geben, setzte ich mit Schnappatmung und dem Gefühl gleich umzukippen fort. Zum Glück war zum Ende der 4. Runde die Enge auf der Lunge verschwunden und ich konnte mich in der letzte Runde wieder voll aufs Laufen konzentrieren. 500 m vor dem Ziel schaute ich auf die Uhr und sah das es eng wird über 30 min zu kommen und 200 m vor dem Ziel kam es wie es kommen musste 🙂
In den Augenwinkeln sah ich 2 Männer den Zielspurt anzusetzen und hielt meinerseits mit einer Tempoverschärfung dagegen. Vollkommen vom Ehrgeiz gepackt den Platz 2 zu verteidigen hielt ich mein Tempo hoch und sah auf einmal den 1. Mann auf der linken Streckenseite vor der Wettkampfuhr, die 29:xx anzeigte stehen, im selben Moment stand ich mit dem linken Fuß schon auf der Zielmatte und rechts huschte ein Konkurrent vorbei. Damit waren die 3 Zielsprinter unter 30min und der wartende Führende ging bei 30:00 ins Ziel. Welcher der Zielsprinter jetzt am schnellsten war lässt sich in den offiziellen Ergebnislisten nicht nachvollziehen da wir alle 3 zu schnell waren und aus der Wertung geflogen sind.
Bleibt als Fazit zu sagen der Test war super, das Training auf dem Weg nach Roth kommt an und die Zeit auf der Stoppuhr von 29:40 stimmt sehr zuversichtlich. Diese Zeit reicht bei der hohen läuferischen Qualität bei diesem Event sowieso nicht fürs Treppchen und mit dem GoPro-Gewinn bei der Tombola ist es auch egal ob man in den Ergebnislisten steht 😉 beim nächsten Mal muss ich dann halt im A-Lauf ran.
keep on running
Micha
Fotos mit freundlicher Genehmigung des Main Echos